Alles hat seinen Zyklus

Ist dir schonmal aufgefallen, dass sogut wie alles auf dieser Welt einem Zyklus unterliegt? Alles unterliegt einem stetigen Wandel. Jeder Teil eines Zyklus ist auf seine ganz eigene Weise wichtig und essenziell und nur im Zusammenspiel entsteht Vollkommenheit. Betrachten wir einmal die Natur. Der Lauf der Jahreszeiten. Der Frühling, die Zeit in der alles langsam wieder zum Leben erwacht. Die Knospen wachsen an den Bäumen, die ersten Fühjahrsblüher bahnen sich den Weg durch den kalten Boden. Es ist die Zeit, in der Samen gesät werden. Zeit für Wachstum und Neu-(entstehung). Der Sommer ist die Zeit, in der alles in voller Pracht erstrahlt. Das Grün der Wiesen, Bäume und Felder. Es ist die Zeit voller Fruchtbarkeit, Freude und der Verbindungen. Der Sommer zeigt uns, wie sich Offenheit und Lebendigkeit anfühlt. 

Der Herbst hingegen ist die Zeit, in der die Ernte eingefahren wird. Die Natur zeigt uns, ob die Saat des Jahres nun Früchte trägt. Aber es ist auch Zeit des Abschlusses, Zeit für mehr Rückzug und Vollendung. 

Im Winter herrscht Ruhe & Rückzug. Die Natur legt sich schlafen. Es ist kalt und dunkel um uns herum. Ein Teil des Zyklus, welcher sich rund um die Themen Regeneration & innere Einkehr dreht. Es geht aber auch darum, das innere Licht noch mehr zu entzünden und zum Leuchten zu bringen. Werte wie Erdung, innere Stabilität und Balance sind hier besonders wichtig.

Wie der Lauf der Jahreszeiten unterliegen auch weitere Prozesse der Natur einem Zyklus. Denke beispielsweise an die Gezeiten – Ebbe & Flut, die verschiedenen Mondphasen, der Lauf des Tages, wenn die Sonne aufgeht, am Himmel erstrahlt und wieder untergeht und die Nacht einbricht. 

Zeit für Pause

Nicht nur die Natur hat ihre Zyklen, sondern auch wir als Menschen. Der weibliche Menstruationszyklus besteht ebenfalls aus vier verschiedenen Phasen. Die Menstruationsphase – unser innerer Winter. Die Follikelphase. Die Zeit unseres inneren Frühlings. Die Ovulationsphase – Der Eisprung steht bevor. Am Ende folgt die Lutealphase. Die Zeit, in der entweder ein neues Leben entsteht oder die Menstruationsblutung einen neuen Zyklus einläutet. 

Aber auch ganz unabhängig vom Zyklus einer Frau, haben wir verschiedene Phasen in unserem Leben. Zyklen, die sich auch an denen der Natur orientieren. Wir haben Zeiten des Wachstums, der aktiven Veränderung. Wir haben Zeiten, in denen wir gerne in Verbindung gehen mit anderen Menschen, an bestehenden Aufgaben und Prozessen feilen, sie optimieren. Wir brauchen aber auch Raum für Reflexion und Rückzug. Zeit für Pausen und Regeneration. 

In unserer modernen Gesellschaft orientieren wir uns allerdings immer weniger an diesen natürlichen Zyklen. Es wird uns viel zu oft suggeriert, dass wir ständig Leistung erbringen müssen, um mitzuhalten und Erfolge zu generieren. Es bleibt kaum oder gar keine Zeit für Regeneration. Unsere Lebensfreude sinkt so immer weiter und Menschen sind langfristig ausgebrannt und emotional erschöpft.

Genau aus diesem Grund ist es so wichtig, dass wir uns immer mehr an unseren natürlichen Zyklus zurückerinnern, in uns spüren und wieder mehr die natürlichen Impulse unseres Körpers wahrnehmen. Denn unser Körper zeigt uns sehr wohl, wann es Zeit ist, Pause zu machen, uns zurückzuziehen und zu regenerieren. Doch wir sind mittlerweile meisterhaft darin, die körperlichen Signale zu ignorieren und so werden diese mit der Zeit immer leiser und wir können sie weniger gut wahrnehmen. 

Deine körperlichen Impulse wieder besser wahrzunehmen, kannst du üben. Eines meiner liebsten Tools ist es, einfach in den Körper zu spüren und die Empfindungen wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten.

Spüren & Erlauben

Wenn wir unsere körperlichen Bedürfnisse ignorieren, löst das Stress in unserem Nervensystem aus. Ein Durstgefühl, Hungergefühl oder das Bedürfnis auf die Toilette zu gehen. All jene zählen zu unseren physikalischen Grundbedürfnissen. Wenn wir beispielsweise nicht trinken, obwohl wir durstig sind, geht unser Nervensystem trotzdem davon aus, dass es nichts zu trinken gibt, obwohl das Glas vielleicht in direkter Reichweite steht. So kommt unser gesamtes System in einen Zustand von Mangel. Innerer Stress entsteht. Je gestresster bzw. dysregulierter unser Nervensystem ist, desto weniger gut können wir unsere Bedürfnisse wahrnehmen.

Beginne damit, deine Körperempfindungen wieder bewusster wahrzunehmen. Setze dich dafür bequem hin, in eine Sitzposition deiner Wahl und schließe die Augen. Im nächsten Schritt nimmst du einfach nur wahr, was da ist, ohne es zu bewerten. Hier trennt sich ganz klar ein körperliches Gefühl von einer Emotion. Die Emotion entsteht nämlich genau dann, wenn wir uns zu unserem Gefühl eine Geschichte erzählen. Diese basiert zum Beispiel auf vergangenen Erfahrungen oder alten Glaubenssätzen. Indem du ins bewusste Spüren und Wahrnehmen der Körperempfindung gehst, löst sich diese Verstrickung von Gefühl und Gedanken auf. Dein Nervensystem entspannt. Gleichzeitig schulst du dich darin, körperliche Empfindungen wieder bewusster wahrzunehmen.

Abschließend möchte ich dir gerne noch eine kleine Geschichte zeigen, aus einem meiner liebsten Bücher. Sie zeigt so schön, dass eine Pause und Zeit für Regeneration uns in keinster Weise langsamer sein lässt, oder ein Zeichen von Schwäche ist. Manchmal ist es einfach klug. 😉

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Stella Knoll

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Die Geschichte vom Holzfäller

Es war einmal ein Holzfäller, der bei einer Holzgesellschaft um Arbeit vorsprach. Das Gehalt war in Ordnung, die Arbeitsbedingungen verlockend, also wollte der Holzfäller einen guten Eindruck hinterlassen. Am ersten Tag meldete er sich beim Vorarbeiter, der ihm eine Axt gab und ihm einen bestimmten Bereich im Wald zuwies. Begeistert machte sich der Holzfäller an die Arbeit. An einem einzigen Tag fällte er achtzehn Bäume. »Herzlichen Glückwunsch«, sagte der Vorarbeiter. »Weiter so.« Angestachelt von den Worten des Vorarbeiters, beschloss der Holzfäller, am nächsten Tag das Ergebnis seiner Arbeit noch zu übertreffen. Also legte er sich in dieser Nacht früh ins Bett.

Am nächsten Morgen stand er vor allen anderen auf und ging in den Wald. Trotz aller Anstrengung gelang es ihm aber nicht, mehr als fünfzehn Bäume zu fällen. »Ich muss müde sein«, dachte er. Und beschloss, an diesem Tag gleich nach Sonnenuntergang schlafen zu gehen. Im Morgengrauen erwachte er mit dem festen Entschluss, heute seine Marke von achtzehn Bäumen zu übertreffen. Er schaffte noch nicht einmal die Hälfte.

Am nächsten Tag waren es nur sieben Bäume, und am übernächsten fünf, seinen letzten Tag verbrachte er fast vollständig damit, einen zweiten Baum zu fällen. In Sorge darüber, was wohl der Vorarbeiter dazu sagen würde, trat der Holzfäller vor ihn hin, erzählte, was passiert war, und schwor Stein und Bein, dass er geschuftet hatte bis zum Umfallen.

Der Vorarbeiter fragte ihn: »Wann hast du denn deine Axt das letzte Mal geschärft?« »Die Axt schärfen? Dazu hatte ich keine Zeit, ich war zu sehr damit beschäftigt, Bäume zu fällen.«

(aus dem Buch von Jorge Bucay „Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“)

 

Die Geschichte zeigt uns auf so ehrliche und spielerische Art und Weise, wie wichtig es ist, Pausen zu machen, uns Zeit zu nehmen, um uns neu auszurichten. Aber oft übergehen wir eben diese wichtige Phase, aus Angst, etwas zu verpassen, Angst nicht schnell genug zu sein oder nicht mehr mithalten zu können. Doch was wäre, wenn du noch effektiver und kreativer wärst, wenn du von Zeit zu Zeit inne hältst und einfach in dich spürst?

 

Hinterlasse mir sehr gerne einen Kommentar zu diesem Beitrag auf der Seite ganz unten. 

Ich freue mich auf deine Erkenntnisse & Erfahrungen zu diesem Thema. 

Deine Stella

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