Arbeit mit Affirmationen

Was ist eigentlich eine Affirmation?

Vielleicht hast du auch schonmal etwas von Affirmationen gehört. Affirmationen beschreiben positiv formulierte Sätze, die dich auf deinem Weg bestärken und begleiten sollen und einen positiven Einfluss auf deine Gedanken haben. Eine solche Affirmation kann folgendermaßen aussehen:

 

  • Ich glaube an mich
  • Ich bin gut genug
  • Ich bin wertvoll
  • Ich kann alles schaffen, was ich will
  • Ich bin gesund und glücklich
 

Täglich strömen rund 60.000 Gedanken durch unseren Kopf. Unsere Gedanken lösen nicht selten bestimmte Emotionen in uns aus und formen dadurch natürlich auch unsere Realität. Denn unsere Handlungen basieren zum Großteil auf unseren Emotionen. Ein Glaubenssatz – also unsere eigene ganz persönliche Wahrheit, entsteht oft daraus, dass wir bestimmte Dinge in unserer Kindheit immer wieder gesagt oder vorgelebt bekommen haben. 

Wir werden geprägt und unsere Weltanschauung entsteht. Meistens festigen sich diese negativen Glaubenssätze über die Zeit hinweg, indem wir selbst immer wieder Beweise für diese Glaubenssätze finden oder bestimmte Geschehnisse als diese erkennen und so bestätigen wir uns diesen Glaubenssatz immer wieder selbst. Ebenso wie ein negativer Glaubenssatz entstehen kann, können wir unser Unterbewusstsein mit Hilfe von Affirmationen auch in die andere Richtung beeinflussen. Durch positive, selbstbekräftigende Affirmationen können wir unser Unterbewusstsein also umprogrammieren. 

Ich selbst arbeite schon einige Jahre mit Affirmationen. Dennoch habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass sie nicht so funktionieren, wie ich es mir vorgestellt habe. Wenn mich heute Menschen fragen, ob es sinnvoll ist, mit Affirmationen zu arbeiten, sage ich immer – es kommt ganz darauf an, wie du es anstellst.

Grundregeln für eine Affirmation

Eine Affirmation ist nicht gleich eine Affirmation. Um erfolgreich mit Affirmationen arbeiten zu können, sollten ein paar Grundregeln beachtet werden.

1. Positiv formulieren

Eine Affirmation sollte immer möglichst positiv formuliert sein und so, dass sie ein gutes Gefühl in dir auslöst. Betrachten wir einmal das Thema Ernährung und Wohlfühlen im eigenen Körper. Nutze hier zum Beispiel die Affirmation “Ich ernähre mich gesund und ausgewogen” anstelle der Affirmation “Ich esse keine Schokolade”. Bei letzter Affirmation liegt nämlich der Fokus nicht auf dem Wort “keine”, sondern auf der Schokolade – so signalisieren wir unserem Gehirn nicht, dass es um die gesunde Ernährung geht, sondern um die Schokolade. Versuche also alle Affirmationen positiv zu formulieren. Dabei muss es nicht immer ein- und der selbe Wortlaut sein, sondern kann auch im Kontext zu deiner Intention passen, aber ganz anders formuliert sein. Weiter unten findest du auch ein paar Beispiel-Affirmationen. Einige davon sind in der Bedeutung gleich oder ähnlich, aber in der Formulierung anders. Nutze genau die Formulierung für dich, mit der du am meisten resonierst.

2. In der Gegenwart formulieren

Formuliere deine Affirmation so, als ob sie schon eingetreten ist. Nutze “Ich bin glücklich und gesund” anstelle von “Ich werde glücklich und gesund leben”. Denn wenn du die Affirmation so formulierst, als ob sie erst in der Zukunft eintritt, dann signalisierst du deinem Unterbewusstsein, dass dieses Vorhaben auch immer in der Zukunft liegen wird.

3. Verbinde die Affirmation mit einer direkten Handlung

Ein Grund, warum Affirmation oft nicht funktionieren, ist dass wir uns diese vielleicht abermals vorsagen oder aufschreiben, aber nichts dafür tun, um unser Ziel wirklich zu erreichen. Wenn wir jeden Tag daran denken, Millionär zu werden und uns die Affirmation. “Ich bin ein Millionär” vorsagen, wird sich allein davon nichts verändern. Und auch nach Jahren werden wir, wenn wir nicht entsprechend handeln, kein Millionär sein. Das heißt, verknüpfe jede deiner Affirmationen mit entsprechenden Handlungen, um auch die nötigen Schritte zu gehen, die es braucht, um dein Ziel zu erreichen. Beginne mit kleinen Schritten und breche dir dein Ziel herunter. Wenn wir bei dieser Affirmation bleiben, könntest du dich vielleicht mehr mit dem Thema Finanzen auseinandersetzen, täglich eine gewisse Zeit in deine finanzielle Bildung investieren und beginnen, einen festen Betrag zu sparen, weniger Geld für Konsum auszugeben und smarte Investitionen tätigen. 

4. Finde “Beweise” für deine Affirmation

Zu Beginn habe ich dir bereits erzählt, dass sich Glaubenssätze immer weiter in unserem System festigen, wenn wir immer mehr Beweise im alltäglichen Leben dafür finden. Dieser Prozess läuft ganz unbewusst ab. Anders können wir aber auch für unsere Affirmationen Beweise finden. Denn eine Affirmation funktioniert nur so gut, wie du auch an sie glaubst. Betrachten wir einmal die Affirmation “Ich bin erfolgreich”. Die einfache Affirmation macht allein erstmal gar nichts mit dir.

Meistens wählen wir dann auch genau diese Affirmation, weil wir mit entsprechendem Lebensbereich (noch) nicht zufrieden sind. Wenn wir beispielsweise also noch nicht die Erfolge haben, die wir gerne hätten. Es liegt nahe, den Fokus dann auf all die Dinge zu legen, die du noch erreichen möchtest. Genau das, macht die Affirmation aber kontraproduktiv. Denn du gerätst schnell in ein Gefühl von Mangel und Unzufriedenheit. Nicht das, was man mit “Erfolg” gerne hätte. Verändere deinen Blickwinkel und richte den Fokus auf all die Dinge, die du bereits erfolgreich gemeistert hast in deinem Leben. finde Beweise für alles, bei dem du Erfolg hattest in deinem Leben. So kommst du in ein Gefühl der Dankbarkeit und Fülle und die Affirmation kann nachhaltig wirken. 

5. Spreche verschiedene Sinne an

Du kannst eine Affirmation noch zusätzlich verstärken, indem du verschiedene Sinne ansprichst. Visuell, indem du die Affirmation erstmal aufschreibst und liest. Nun lese sie am besten laut vor bzw. spreche sie dir auch auf und höre diese regelmäßig an. So sprichst du auch deinen auditiven Sinneskanal an. Ebenso verstärkst du die Affirmation, indem du innere Bilder entstehen lässt. Visualisiere dir die Affirmation in Bildern vor deinem inneren Auge. Du kannst dir auch vorstellen, wie dein Leben aussieht, wenn du diese Affirmation wirklich verkörperst. Was hat sich verändert? Wie reagiert dein Umfeld?

6. Fühle dich wohl mit deiner Affirmation

Und das Wichtigste ist, dass du dich mit deiner Affirmation wohl fühlst. Deswegen rate ich dir immer dazu, dir deine ganz eigenen, individuellen Affirmationen zu suchen. Denn nur wenn etwas gut klingt und du es vielleicht aus dem Internet oder von einer anderen Person übernimmst, heißt das noch lange nicht, dass sich diese Affirmation auch für dich gut anfühlt.

 

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Stella Knoll

Ich bin Stella! Deine Expertin für Mentale Gesundheit & Emotionale Balance

Warum Affirmationen dennoch oft nicht funktionieren

Und dann ist es manchmal so, dass wir uns Affirmationen immer wieder aufsagen, visualisieren und sie immer präsent haben, aber trotzdem mag es nicht so recht funktionieren und wir haben sogar manchmal das Gefühl, dass uns die Affirmationen stressen oder sogar unter Druck setzen. Aber woran liegt das? 

Ein Teil unseres Gehirns überprüft, ob das, was wir sagen / sehen oder hören, mit unserem Inneren – also unserer Überzeugung / Unserer persönlichen Wahrheit übereinstimmt. 

Wenn wir uns nun immer wieder eine Affirmation aufsagen, die wir aber innerlich gar nicht fühlen bzw. noch vom absoluten Gegenteil überzeugt sind, löst das innerlich erstmal ein Gefühl von Stress aus – denn das was wir sagen und das, was wir tatsächlich fühlen, stimmt nicht überein. Auch hier gilt – bevor wir uns die Affirmation stupide vorsagen, sollten wir erstmal prüfen, was diese Affirmation überhaupt mit uns macht. Fühlt sie sich gut an? Was sind Beweise für diese Affirmation? Welche Handlungen kann ich folglich umsetzen, um meinem Ziel noch näher zu kommen. Aber nicht nur das. Auch unser autonomes Nervensystem spielt dabei eine große Rolle.

Unsere Gedanken sind der Schlüssel - Nicht nur!

Die Kraft unserer Gedanken ist enorm und auch dass unsere Gedanken unsere Realität mitbestimmen, ist nachgewiesen. Das klassische Transformationsmodell, wie man es oft aus dem Coaching kennt, beschreibt dass jeder Gedanke in uns gewisse Emotionen hervorruft. Diese Emotionen führen dann entsprechend zu einem bestimmten Verhalten. Beispielsweise, wenn jemand wütend ist, reagiert er wahrscheinlich eher unfreundlich oder aufgebracht, als einfühlsam und friedvoll. Dieses Verhalten führt dann zu einem bestimmten Ergebnis – es formt unsere Realität. Nach dem Transformationsmodell ist der Schlüssel, die eigenen Gedanken zu verändern und dadurch andere Emotionen hervorzurufen. Diese führen dann zu anderen Handlungen und letztlich anderen Ergebnissen. 

Grundsätzlich ist das auch richtig, aber eine Sache lässt dieses Modell außer acht. Nämlich unser autonomes Nervensystem, welches zum Großteil mitverantwortlich ist, unsere Gedanken und Emotionen zu regulieren. Verändere ich bewusst meine Gedanken – kann ich somit nur eine kurzfristige Veränderung erreichen – Ebenso mit den Affirmationen. Nachhaltige Veränderung erziele ich, wenn ich das Nervensystem mitnehme und beispielsweise durch bewusste Körperarbeit oder Tools zur Regulation des Nervensystems den eigenen Bewusstseinszustand verändere. Die Folge davon ist, dass sich nun ganz automatisch neue Gedanken und damit Emotionen einstellen und eine langfristige Veränderung erzielt wird. 

Entspannt arbeiten mit Affirmationen

Du merkst, Affirmation ist nicht gleich Affirmation und bevor wir damit arbeiten, müssen wir uns auch klar darüber sein, was unsere Intention ist und wie wir unser autonomes Nervensystem auf dem Weg mitnehmen – um so nicht nur an unserem “Mindset” und unseren Gedanken etwas zu verändern, sondern langfristig auch einen neuen Bewusstseinszustand zu erreichen.

Damit einher gehen auch andere Werte, die wir uns nicht nur “ausmalen”, sondern tatsächlich immer mehr verkörpern und unsere Affirmationen werden so wirklich Teil von uns und werden integriert. Aber trotz alledem, nutze Affirmationen wirklich nur, wenn du dich gut damit fühlst. Es gibt verschiedenste Arten, um dich persönlich weiterzuentwickeln und deinen Selbstwert zu stärken. Affirmationen sind eine Variante. Probiere dich aus und hab vor allem Spaß daran!

Beispiele für Affirmationen, die du für dich nutzen kannst

Job & Business

  • Ich bin wertvoll, unabhängig von meiner Leistung
  • Ich kann alles lernen, was ich will
  • Ich habe es verdient, erfolgreich zu sein
  • Ich gebe jeden Tag mein Bestes
  • Meine Arbeit darf mir zu jeder Zeit Freude machen
  • Ich darf jeden Tag neues lernen
  • Ich darf das tun, was ich wirklich möchte

Selbstwert & Akzeptanz

  • Ich bin wertvoll
  • Ich höre auf meinen Körper
  • Ich stelle mich und meine Bedürfnisse an erste Stelle
  • Ich bin voller Dankbarkeit für all die Dinge, die ich in meinem Leben habe
  • Ich liebe mich, mit all meinen Facetten
  • Ich darf Fehler machen
  • Ich bin gut genug
  • Alles, was ich tue, tue ich mit Liebe
  • Ich bin mutig
  • Ich bin frei von der Meinung anderer
  • Ich lebe im Inneren Frieden
  • Ich lasse Negatives los
  • Ich bin voller Vertrauen in mich selbst und strahle das auch aus

Kinder & Familie

  • Ich bin eine liebevolle, geduldige und fürsorgliche Mutter
  • Ich bin geduldig
  • Ich verbringe täglich bewusst Zeit mit meiner Familie und bin präsent im Hier und Jetzt

Beziehungen

  • Ich ziehe die Menschen an, die zu mir passen
  • Ich bin liebens- und begehrenswert
  • Ich bin es wert, geliebt zu werden
  • Ich schenke Menschen, die mir wichtig sind meine Liebe und Aufmerksamkeit

Gesundheit

  • Ich nähre meinen Körper mit Nahrung, die mir Kraft gibt
  • Ich kümmere mich täglich um meinen Körper und meine Seele
  • Ich folge täglich meiner Freude
  • Ich habe genügend Zeit
  • Ich darf Pause machen
  • Ich vertraue auf die Signale meines Körpers
  • Ich lebe in perfekter Balance
  • Ich bin gesund und glücklich

Finanzen

  • Ich lebe aus der Fülle
  • Ich verdiene es, im Wohlstand zu leben
  • Für mich und meine Familie ist immer gesorgt

Spiritualität

  • Ich glaube an etwas, das größer ist als ich
  • Ich höre auf das, was meine Seele mir sagt
  • Ich vertraue mir selbst
  • Ich höre auf meine Innere Stimme

Hinterlasse mir sehr gerne einen Kommentar zu diesem Beitrag auf der Seite ganz unten. 

Ich freue mich auf deine Erkenntnisse & Erfahrungen zu diesem Thema. 

Deine Stella

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